Nicht der Rücken, sondern die Rumpfmuskelatur trägt den
Reiter. Doch damit diese arbeiten kann, darf der Rücken nicht verspannt sein. Um die Rückenmuskeln zu lösen, genau dafür eignet sich Bodenarbeit. Bei der sogenannten Rückenschule wird am Kappzaum mit Longe oder auch mit Knotenhalfter
und Seil gearbeitet. Ganz wichtig: Hilfszügel sind hier ein No go!
Horst Becker, Trainer in Klassischer Dressur lässt die Pferde
an der Longe auf einem kleineren Zirkel ruhig übertreten bzw. um ihn herum gehend, beginnend auf der holen Seite des Pferdes. Wenn das Pferd gut mitarbeitet schickt er es zum Entspannen sprich Dehnen auf die große Tour (Zirkel).
Sobald das Pferd dort nicht mehr entspannt in Dehnungshaltung geht, etwa den Kopf nach oben drückt, holt er es wieder zu sich rein und lässt es wieder übertreten.
Funktioniert dies nach Wiederholungen gut, darf es am großen
Zirkel locker und langsam traben, später auch ruhig galoppieren. Denn nur im ruhigen Galopp lassen sich die Muskeln stärken.
Anschließend wird die Seite gewechselt und dann wieder zurück gewechselt und somit die Rückenschule auf der mit der holen Seiten die Rückenschule beendet.
Den Fehler, den hier die meisten Pferdebesitzer machen: sie entlassen das Pferd zu früh raus in die Dehnung. Das sei vergleichbar „mit einem zu kurzen Aufenthalt im Fitnessstudio, der Effekt ist geringer. Auch wenn man das Pferd natürlich nicht quälen sollte: keine Arbeit, keine Belastung, keine Dehnung.
Zur Bodenschule gehört auch die Doppellonge, die Horst gerne
nutzt, wenn das Thema Takt und Anlehnung ist. Bei der Doppellonge verwendet er nicht den Kappzaum, sondern die Trense.
Wichtig sei hier eine korrekte Verschnallung: Innen von der Hand durch den Trensenring und von dort zum Longen-Gurt, wo man die innere Leine in einen Ring nahe des Widerrists
einhängt. Die äußere Leine verläuft direkt hinter dem Longengurt und nicht (!) hinten um die Hinterhand. Die äußere Leine wird außen durch einen tieferen Gurt-Ring
in Höhe der Sattelstrupfen geführt und direkt in den äußeren Trensenring eingehängt. Los geht´s wieder mit der holen Seite.
Zur klassischen Bodenarbeit gehört auch die Handarbeit am
kurzen Zügel. Hier lernt man Paraden, korrekt antreten, vorwärts und rückwärts treten.
Fehlt es noch an der Grundkommunikation zwischen Pferd und
Reiter, also an der Grunderziehung bietet sich Führtraining bzw. Leitseilarbeit auf weiterer Entfernung an.
Klassische Bodenarbeit 7. – 9.3. in Schlosshof
Ein individuell auf Pferd und Besitzer abgestimmte klassische
Bodenarbeit mit Horst Becker kannst Du vom 7. Bis 9. März 2025 im wunderschönen Ambiente des Festschloss Schlosshof live als aktive(r) Teilnehmer(in) oder auch als mit eingebundene(r) Zuschauer(in) erleben. Info und Anmeldung unter julia@auftrab.eu oder auf http://www.auftrab.eu.
Musik- und Soundrechte: https://auftrab.eu/index.php/musik-und-soundrechte/
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Fotos: HB/Bearbeitung AUF TRAB