Wie jeder weiß, hat ein Pferd vier Beiner, an jeder Ecke einer. Drei Beiner hätt‘, umfallen tät‘. Viel zu wenig Bedeutung schreibt man hingegen dem Huf zu, der doch so viel über die Gesundheit des Vierbeiners aussagt, betont Hufschmied, Biologe und Buchautor Michael Zanger, „es gibt keine Struktur beim Pferd, die sich so schnell verändert, so dass man auch sehr schnell Krankheiten erkennen kann.“ Vor allem stark unterschiedliche Hufformen sind ein Warnsignal. Eine zu steile Hufwand im Vergleich zu anderen oder verglichen mit dem anderen Huf kann darauf hinweisen, dass die Seite mit der steilen Hufwand womöglich aus irgendeinem Krankheitsgrund geschont wird. Die Ursache kann aber auch an einer unbalancierten Reiterin liegen oder auch an zu langen Hufbearbeitungsintervallen. Der Huf kann insgesamt auch bei zu wenig Bewegung steiler werden oder es handelt sich beispielsweise um einen angeborenen Bockhuf. Hier sollte man mit der Hufbearbeiterin und Tierärztin Rücksprache halten.
Sehr viel sagt auch der Strahl aus, wenn er beispielsweise nicht mittig ist sondern schief in der Sohle liegt, was auf
einen unregelmäßigen Gang hinweisen könnte.
Bei einem breiten Hufstrahl steht der Huf in der Regel zu flach. Es kommt zu viel Druck auf den Strahl wodurch er breiter wird.
Steht der Huf zu flach, kommt auch beim Abhufen zu viel Druck auf die Zehen, häufig die Ursache für Hornspalten an
der Zehe, die wiederum auch auf eine alte Verletzungen im Kronrand hinweisen können.
Verschiedene Ursachen können auch Rillen im Huf haben. Zum einen eine harmlose Futterumstellung oder Medizingaben. Es können aber auch Anzeichen von Hufrehe sein. Stoffwechselstörungen lassen sich auch an der weißen Linie, die flexible Verbindung zwischen Hufwand und Sohle
erkennen, in die sich gerne Steinchen drücken. Wenn die weiße Linie etwa sehr breit und unterbrochen ist, könnte das auf Hufrehe hinweisen. Sieht man dort Rötungen, sei dies auf jeden Fall ein Fall für den Tierarzt .
Wer noch mehr über den Gesundheitszustand seines Pferds von den Hufen ablesen möchte, dem können wir das Buch „Hufe lesen“ von Kerstin Kabus und Dr. Michael Zanger, erschienen im Kosmos Verlag empfehlen und/oder in die aktuelle AUF TRAB-Folge reinzuhorchen.
Viel Hörvergnügen wünschen Julia Kistner und ihre Welshies, die sich über Likes, Abos und Weiterempfehlungen als Dankeschön sehr freuen würden.
Musik- und Soundrechte: https://auftrab.eu/index.php/musik-und-soundrechte/
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Foto: Zanger/Kabus