Gefühlvolles Reiten sei vor allem das, was man von Olympioniken lernen könne, meint Andreas Hausberger, langjähriger Oberbereiter der Spanischen
Hofreitschule Wien. Er muss es wissen als Trainer u.a. von Jessica
Bredow-Werndl und Benjamin Werndl, der niederländischen Olympiahoffnung Marlies van Baalen und des deutschen Dressur-Olympioniken Sönke Rothenberger.
Auch auf dem höchsten Niveau sei es wichtig sein Pferd Abwechslung zu bieten und es zu motivieren, „ihm einen Sinn zu geben in dem, was man ihm abverlangt, warum es für den Reiter Höchstleistung im Viereck erbringen
sollen“, betont Andreas Hausberger.
Hausberger schaut auch bei der Créme de la Créme des Dressursports zunächst auf „ein harmonische Gesamtbild, dass die Dressurlektionen korrekt geritten sind und natürlich auf den Sitz des Reiters. Dass sie oder er ruhig einwirken und die Hilfen unsichtbar sind,. Dass das Pferd rein im
Takt geht. Vor allem muss die Haltung passen. Im Dressursport sollte die
Nasenlinie ja leicht vor oder in der Senkrechten sein. Wichtig ist, dass die
Hinterhand Last aufnimmt.“
Dieses stimmige Gesamtbild würde man man vor allem bei gefühlvollen Reiterinnen wie Jessica von Bredow-Werndl sehen, der er beide Daumen vor Ort in Paris drückt. Für ihn gibt es fünf Goldmedaillen-Anwärterinnen.
„Ich begebe mich aber jetzt nicht auf glattes Eis und verrat ihnen wer diese sind“, lacht Andreas Hausberger.
Der langjährige Oberbereiter der Spanischen findet übrigens den Abreiteplatz noch interessanter als den eigentlichen Bewerb: „Zuerst schaut man den Reitern beim Abreiteplatz zu und dann geht man ja mit dem Reiter, den man interessant findet oder wo man sich denkt, aha der ist jetzt anders abgeritten als ich das gedacht hätte zum Austragungsplatz und schaut sich an, welche Auswirkungen das Abreiten und das Aufwärmen auf den
Bewerb hat. Es wird meist die ganze Aufgabe zuvor durchgeritten, die Pferd und Reiterin im langen Qualifikationsprozess schon zig mal geritten sind. Daher habe ich noch nie erlebt, dass sich ein Olympionike verritten hat.“
Auf die Frage, ob auch die klassisch ausgebildeten Lipizzaner von
der Spanischen Hofreitschule Wien bei Olympia starten könnten, meint er ohne zu zögern: „Aber natürlich! Bei den olympischen Spielen in Los Angeles ist das gesamte Team aus Ex-Jugoslawien mit Lipizzanern aus Lipica qualifiziert gewesen. Auch bei der Olympiade in Rom 1960 war ein Lipizzaner am Start.“
Warum vierbeinige Olympioniken mit der Zeit „leichter“ geworden
sind, was sie kurz vor dem Bewerb noch gefüttert bekommen, welche Reiterpaare auch von früheren Oympiaden noch sehenswert sind und wieso er sich nie mehr ein anderes Pferd als einen Lipizzaner kaufen würde verrät Andreas Hausberger in dieser AUF TRAB-Podcastfolge.
Viel Hörvergnügen wünschen Euch Julia und ihre Welshies, die sich über neue Abonnentinnen und viel Mundpropaganda für dieses Podcastprojekt freuen. Auf ale Fälle beibt AUF TRAB, bis zum nächsten Samstag!
Musik- und Soundrechte: https://auftrab.eu/index.php/musik-und-soundrechte/
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Foto: Andreas Hausberger/Bearbeitung AUF TRAB